Top 15 Alben 2018
Nachdem 2017 nicht all meine Erwartungen erfüllen konnte, war dieses Jahr wieder ausgesprochen zufriedenstellend für die Musiklandschaft.
Eigentlich wurde meine Erwartungshaltung durchweg erfüllt oder übertroffen. Für die ein oder andere Überraschung war 2018 natürlich auch gut.
15. Bilderbuch – mea culpa
Bilderbuch are at it again! Auf dieser Platte wird ein bisschen spielerischer mit Liedstrukturen umgegangen. Alle Bandmitglieder bekommen die Möglichkeit, ihre Musikalität unter Beweis zu stellen. Hier kommen diverse Einflüsse und Facetten des Bilderbuch-Sounds zusammen und kulminieren in einem extrem soliden Album.
14. Natalia Lafourcade – Musas Vol. 2
Wunderschönes Album. Klingt wie ein melancholischer Sonnenuntergang am Strand. Lateinamerikanische Musik ist nicht mein Fachgebiet, aber die Stimme von Lafourcade in Kombination mit der minimal gehaltenen Instrumentalisierung sind Balsam für die Seele.
13. Rosalía – El mal querer
Sängerin, Tänzerin und Produzentin – Rosalía ist wirklich ein Allround-Talent. Mit diesem Album verleiht sie Flamenco Pop einen völlig neuen, futuristischen Anstrich.
12. Pusha T – DAYTONA
In diesem Album bricht Pusha T Hip-Hop auf seine Essenz herunter: Gute Beats und schnörkellose Lyrik. Kanye West steuert ersteres bei und ist hier ebenfalls in Höchstform.
11. Kali Uchis – Isolation
Ein erfrischendes Potpourri. Kali Uchis wechselt mühelos zwischen Sprachen und Genres. Diese Platte vereint lateinamerikanische Einflüsse, klassischen Pop, R&B und Hip-Hop.
10. KIDS SEE GHOSTS – KIDS SEE GHOSTS
Mein diesjähriger Favorit aus dem GOOD Music-Lager. Auch 2019 schafft es Kanye West noch irgendwie, seiner Zeit voraus zu sein. Dieses Projekt ist gepflastert mit beeindruckenden und emotionalen Momenten und klingt dadurch deutlich länger als 23 Minuten. Kid Cudi und Kanye West vereinigen sich hier wieder und werden dabei zu einer Einheit.
9. Tocotronic – Die Unendlichkeit
Auch nach 25 Jahren klingen sie immer noch frisch. „Electric Guitar“ war eine Zeit lang mein absolutes Lieblingslied. Dirk von Lowtzow ist für mich einer der besten deutschen Texter. Auch der Rest der Band macht seinen Job natürlich ausgesprochen gut. Lediglich im letzten Viertel lässt das Album etwas nach.
8. Jean Grae & Quelle Chris – Everything’s Fine
Das Rapper-Paar nimmt auf diesem Album klischeehaften Optimismus auf die Schippe und hält der Gesellschaft auf eine clevere und humoritische Art den Spiegel vor. Alle Elemente des Albums arbeiten als eine Einheit und bilden eine zynische und beinahe dystopische Grundstimmung mit Blick auf den Status Quo.
7. MGMT – Little Dark Age
Der Sound orientiert sich definitiv an den 80ern, klingt aber trotzdem wie sein eigenes Ding. Diese LP geht runter die Öl. Viel mehr muss man dazu eigentlich gar nicht sagen.
6. Daughters – You Won’t Get What You Want
Ein musikalischer Schlag in die Magengrube nah an der Perfektion. Die Gitarrensounds hüllen die LP in ein homogenes Gewand. Auch der polierte Sound hebt dieses Noise-Projekt von der Masse ab. Das Endprodukt klingt überwältigend und nihilistisch. Entsprechend prägend war auch die Erfahrung, diese Band live zu sehen. Ich habe auf jeden Fall bekommen, was ich wollte!
5. Earl Sweatshirt – Some Rap Songs
Dieses Album klingt schon jetzt, wie ein moderner Klassiker. Es braucht definitiv ein paar Rotationen und vermittelt eine sehr depressive Grundstimmung. Auf diese wird man nicht immer Lust haben, aber die Stimmigkeit dieses Projekts ist beispielhaft. Alles klingt von vorne bis hinten wie aus einem Guss.
4. IDLES – Joy as an Act of Resistance.
Trotz der Tatsache, dass ich diese LP erst zum Ende des Jahres entdeckt habe, hat sie ihren Platz auf dieser Liste innerhalb kürzester Zeit verfestigt. Meine Punk-Kenntnis lässt zu wünschen übrig, aber dieser Sound gefällt mir!
3. Hiob – Abgesänge
Für mich nach #DIY von Trettmann eines der besten Deutschrap-Releases der letzten Jahre. Andere Projekte mögen mehr Strahlkraft in der Szene haben, aber Hiob ist ein grandioser Lyriker und schafft es selbst nach fast 15 Jahren in der Szene noch, neue sprachliche Bilder für das triste Berliner Leben zu finden, das er in seinen Texten so gern thematisiert. Darüber hinaus hat er auch noch fast alle Beats auf dieser LP produziert.
2. Armand Hammer – Paraffin
Auch dieses Jahr liefert das Duo wieder ab. Mit diesem Album toppen sie sich nach „Rome“ noch einmal selbst. Wenn sie hiermit nicht ihren Zenit erreicht haben, dann weiß ich nicht, was sie in Zukunft besser machen sollen. Die Produktion ist verschrobener und die Texte sind treffsicherer als je zuvor.
1. JPEGMAFIA – Veteran
Die Ergebnisse variieren, wenn unfassbar kreative und expressionistische Künstler ohne Filter einfach drauf los arbeiten. Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für das bestmögliche Resultat. Experimenteller Rap, wie ich ihn liebe. Sowas wie das Internet in Musikform. Peggy hat etwas Einmaliges geschaffen. Etwas, das es so nicht nochmal gibt und geben wird. Dieses Album macht süchtig!
Mit dem nächsten Jahr wird gleichzeitig das Jahrzehnt zu Ende gehen. Deshalb bin ich umso gespannter, was 2019 noch abschließend für uns bereit hält.