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Musik und Film

Foto: George Yanakiev

Ich liebe Musik und Filme. Also was gibt es Besseres, als einen Film mit guter Musik?

Viele kennen und mögen die ganz großen Komponisten: Hans Zimmer, Ennio Morricone und Howard Shore. Doch ich möchte mich auf Soundtracks konzentrieren, die besonders gut zusammengestellt oder außergewöhnlich sind. Was die bloße Qualität der Filme angeht, kann ich jeden einzelnen ebenfalls wärmstens empfehlen.

Den Anfang macht mein Lieblingsfilm „Trainspotting“ von Danny Boyle. Eine Zusammenstellung aus Rock (besonders „Iggy Pop“), Techno und Britpop bildet hier einen fantastischen Soundtrack zum besten (Anti-)Drogenfilm in meinem Buche, der jede Szene unvergesslich macht. Asche auf mein Haupt, denn ich selbst kannte keines der Lieder, nur ein Bruchteil der Künstler und trotzdem begeisterte mich die Untermalung so sehr, dass ich mir letztendlich die Filmmusik zugelegt habe.

Ein weiterer Soundtrack, den ich mir gekauft habe, ist der von „Django Unchained“. Der Film und seine Musik sind natürlich lange keine Geheimtipps mehr, aber trotzdem lohnt es sich immer wieder, ein paar Worte darüber zu verlieren. Quentin Tarantino ist speziell dafür bekannt, den Großteil der Musik für seine Filme aus bereits existierenden Werken zu entnehmen. Doch nach „Kill Bill“ wurde auch hierfür zusätzlich neue Musik komponiert und sogar ein Lied von Morricone (von welchem er bekennender Fan ist) beigesteuert. Tarantino spaltet bekanntlich schon immer das Publikum und nicht jedem dürfte der Genremix (besonders im Zusammenhang mit Western) gefallen. Tatsächlich hat sich mittlerweile auch Ennio Morricone kritisch zu Tarantinos musikalischen Entschlüssen geäußert und gesagt, dass er ihm keine weiteren Stücke mehr geben will. Doch ich bin der Meinung, dass die Zusammenstellung aus Pop-, Western- und teilweise Hip Hop – Elementen durchaus gelungen ist und besonders das „Feeling“ des Films ausmacht.

Ebenfalls ein Film, der das Publikum spaltet, ist „Drive“. Ein dialogarmes Drama, das vom Stil ein wenig an die 80er-Jahre erinnert. Natürlich wird dieses Gefühl auch durch die Filmmusik definiert. Fast alle Titel vermitteln durch die Synthesizer und den Stil den Eindruck, als seien sie aus derselben Zeitperiode, die der Film „imitiert“.

Wer ein alter Hase der Szene ist und mit der Clubkultur der 90er Jahre vertraut ist, für den sollte der Film „Human Traffic“ von 1999 genau richtig sein. Eine typisch-britische Komödie im Stil von „Trainspotting“, in der es prinzipiell um fünf Freunde geht, die das beste Wochenende ihres Lebens haben. Selbst, wenn ich auch mit diesen Dingen nicht unbedingt vertraut bin, hat es der Film trotzdem geschafft, mich mit seiner Musik und Energie mitzureißen. Carl Cox hat sogar einen Cameo- Auftritt als Clubbesitzer.

Einer der aktuelleren Titel auf meiner Liste ist der 2014-Film „Birdman“, dessen Musik zum einem großen Teil aus Schlagzeugsolos besteht. Wider Erwarten verleiht der Soundtrack und vor allen Dingen sein Einsatz dem Film eine einzigartige Note und macht ihn zu dem, was er ist. 2009 feierte Charlie Kaufman, Autor von den Drehbüchern zu Filmen wie „Vergiss mein nicht“ und „Being John Malkovich“, mit seinem Regiebdebüt „Synecdoche, New York“ Premiere. Der Film an sich ist Geschmackssache, da er sehr ungewöhnlich ist, doch es ist beeindruckend, wie viel Kontrolle Kaufman über diesen Film behalten hat. Neben Script und Regie übernahm er außerdem das Schreiben der Liedtexte für die Musik, die einem bei der Frage nach dem Sinn des Filmes durchaus auf die Sprünge helfen können. Der Soundtrack an sich ist sehr pianolastig und vermittelt besonders durch die Sängerin ein jazziges, melancholisches Gefühl.

Zu guter Letzt möchte ich doch noch einmal auf Hans Zimmer und seine Musik für „Inception“ zurückkommen, hinter der mehr steckt, als man beim ersten Hören glauben mag. Wer mit dem Film vertraut ist, kennt mit hoher Wahrscheinlichkeit das Lied „Non, Je ne regrette rien“ von Edith Piaf. Wem der Titel nichts sagt, dem sollte spätestens beim Hören des Stückes ein Licht aufgehen. Wenn man dieses Lied nun stark verlangsamt und die Tonhöhe ändert, klingt es verdächtig nach dem Titel „Half Remembered Dream“ vom offiziellen Soundtrack von des Films. Wer den Film kennt, weiß auch, warum es Sinn machen würde, das französische Lied in verlangsamter dort Form wiederzufinden. Es sind die kleinen Dinge, die einen Film besonders machen. Natürlich gibt es auch Videos zu Illustration dieser „Theorie“:


Es geht nichts über einen guten Soundtrack im klassischen Sinne. Jedoch ist es immer wieder interessant, wenn mit den Erwartungen des Zuschauers gespielt und etwas Neues ausprobiert wird. Und jede Idee kann funktionieren, solange es nicht an der Umsetzung hapert.


(Originalbeitrag)


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