Beat.LOG am MontagBlogeinträge

Top 15 Alben 2016


Das Jahr 2016 wird wohl gleichzeitig als eines der schlechtesten und besten Jahre für Musik in die Geschichte eingehen.

Einerseits starben dieses Jahr Legenden wie David Bowie, Prince, Merle Haggard, Leonard Cohen, Phife Dawg und zuletzt George Michael, andererseits veröffentlichte jeder denkbare Künstler ein Album, mit dem er sich nicht selten selbst übertraf. Diese Umstände machten die letzten zwölf Monate zu einer Zeit, in der ich so viel neue Musik gehört habe, wie nie zuvor. Deshalb habe ich beschlossen, erstmals eine Liste meiner 15 Lieblingsalben des Jahres zusammenzustellen.


15. SSIO – 0,9

SSIO - 0,9, Album Cover

Für mich funktioniert deutscher Straßenrap ohne Ironie oder zumindest ein Augenzwinkern einfach nicht. Aus diesem Grund mag ich SSIO so sehr. Für ihn steht Unterhaltung im Vordergrund, bei der man genau weiß, wie wenig er sich selbst ernst nimmt. Der Inhalt mag stumpf sein, ist aber extrem witzig verpackt. Und die Beats verleiten zum Kopfnicken.

reinhören

14. Mine – Das Ziel ist im Weg

Mine - Das Ziel ist im Weg, Album Cover

Mine ist für mich eine neue Hoffnung am deutschen Pophimmel. Obwohl sie ihre Texte sehr minimalistisch hält, schöpft sie so gut wie kaum ein anderer aus ihrem Genre das lyrische Potenzial der deutschen Sprache aus. Dabei rutscht sie nie in Klischees oder Phrasen ab. Und ihre Stimme ist einzigartig. Aus musikalischer Sicht ist das Album wesentlich experimentierfreudiger als das letzte, was mir gut gefällt.
Mein Interview mit Mine kann man hier finden.

reinhören

13. Audio88 & Yassin – HALLELUJA

Audio88 & Yassin - HALLELUJA, Album Cover

Hier bekommt jeder sein Fett weg. Wenn die beiden mit ihrer misanthropischen Art Seitenhiebe verteilen ist niemand in Sicherheit. Dieses Duo lässt sich nicht gerne in eine Schublade stecken, was man auch merkt.

reinhören

12. The Weeknd – Starboy

The Weeknd - Starboy, Album Cover

So geht Popmusik! Als ich The Weeknd das erste mal gehört habe dachte ich, er sei nur einer von vielen. Das hat sich mit diesem Album geändert. Meine Favoriten sind wohl die beiden Lieder mit Daft Punk. „Feel It Coming“ klingt wie das Lied, das Michael Jackson nie geschrieben hat.

reinhören

11. Noisia – Outer Edges

Noisia - Outer Edges, Album Cover

Noisia beweisen wieder, dass sie ihren Status in der Szene verdient haben und niemand diesen so schnell anfechten wird. Im Detail habe ich diese LP in meiner Kritik besprochen.

reinhören

10. Frank Ocean – Blond(e)

Frank Ocean - Blonde, Album Cover

Lange Zeit habe ich mein Interesse an R&B verloren. Oder anders: bis ich dieses Album gehört habe. Ein sehr kunstvolles Projekt, das einen nicht so schnell wieder loslässt, wenn man einmal ein Gefühl dafür entwickelt hat.

reinhören

9. Anderson .Paak – Malibu

Anderson .Paak - Malibu, Album Cover

61 Minuten, die runtergehen wie Öl! Eines der Alben, das mich sofort in seinen Bann zieht. Eine Fusion aus Funk-, Soul- und Hip Hop – Einflüssen, die einfach funktioniert.

reinhören

8. Swans – The Glowing Man

Swans - The Glowing Man, Album Cover

Die Musik dieser Band muss man mit eigenen Ohren gehört haben. Schon allein, weil es das Album mit acht Titeln auf eine Laufzeit von nahezu zwei Stunden schafft. Müsste ich ihren Stil erklären, würde ich ihn als eine Mischung aus David Bowie, Pink Floyd und den Einstürzenden Neubauten beschreiben. Am besten bringt es wohl Keeponrockin404 in seinem Swans-Review auf den Punkt:

This album repulses me as much as it draws me in and it hurts me as much as it pleases me.

reinhören

7. Nick Cave and the Bad Seeds – Skeleton Tree

Nick Cave and the Bad Seeds - Skeleton Tree, Album Cover

Dieses Album sollte man nicht hören, wenn man gerade traurig ist oder gut gelaunt bleiben will. Nick Cave verarbeitet hier den Tod seines Sohnes und jedes Lied strotzt vor diesem Gefühl.

reinhören

6. Danny Brown – Atrocity Exhibition

Danny Brown - Atrocity Exhibition, Album Cover

Wozu braucht man Drogen, wenn man solche Musik hat? Die Samples und Produktion sind wie von einem anderen Stern. Danny Brown und seine Produzenten reizen die Grenzen des Hip Hop hier so weit wie möglich aus. Und das Ergebnis klingt einfach faszinierend, wenn man sich daran gewöhnt hat.

reinhören

5. Death Grips – Bottomless Pit

Death Grips - Bottomless Pit, Album Cover

Auch sie überschreiten Genregrenzen. Das Trio aus Sacramento erfindet sich mit diesem Album nicht neu und liefert trotzdem unheimlich stark ab. Hierbei handelt es sich wohl um ihr eingängigstes Werk. Wenn die ersten beiden Titel nicht so extrem schwer zu greifen wären, würde ich Leuten dieses Projekt als Einstieg für diese bizarre Band empfehlen.

reinhören

4. Aesop Rock – The Impossible Kid

Aesop Rock - The Impossible Kid, Album Cover

Das Album, das ich 2016 am meisten gehört habe. Trotz der kryptischen Texte entfaltet das Zusammenspiel von Aesops Stimme mit seinen Beats direkt beim ersten Hören seine Wirkung. Kein einziger Track ist schwach.

reinhören

3. Pär Grindvik – Isle of Real

Pär Grindvik – Isle of Real, Album Cover

Jeder Track baut auf dem anderen auf. Ein unglaublich gut ausgefeiltes Projekt, das nichts dem Zufall überlässt. Dieses Album habe ich auch in meiner Empfehlung des Monats besprochen.

reinhören

2. David Bowie – Blackstar

David Bowie - Blackstar, Album Cover

Eigentlich schade, dass man manche Künstler erst nach ihrem Tod lieben lernt.
Meine detaillierten Gedanken zum Album sind hier zu finden.

reinhören

1. Moderat – III

Moderat - III, Album Cover

Manchmal ist eben doch die Formel der Popmusik am effektivsten. Auch wenn möglicherweise wenige dieser These zustimmen würden, empfinde ich diesen Teil als besten der Trilogie.
Zum Tourbeginn habe ich auch mit Gernot von Moderat gesprochen.

reinhören

Hoffen wir, dass 2017 uns mindestens genauso viel gute Musik, aber weniger Verluste beschert.



Teilen: