Beat.LOG am MontagBlogeinträge

Rechte und Pflichten von Fans


Musiker beginnen im Verlauf ihrer Karriere oft, experimenteller zu werden und anders zu klingen. Und je stärker die stilistischen Änderungen zwischen den Alben sind, desto mehr beschweren sich Fans, denen das nicht gefällt.

Das aktuellste Beispiel dafür spiegelt sich im Feedback zur neuen Single von Linkin Park wieder. Diese Band hat schon immer gerne experimentiert und sich mit fast jedem Album mehr vom Sound des vorherigen entfernt. Doch diese Pop-Nummer scheint bislang den meisten Leuten ein Dorn im Auge zu sein.


Man kann von diesem Lied halten was man will. Man sollte dabei aber stets die künstlerische Freiheit der Macher respektieren. Schließlich liegt die ganze Idee der Kunst darin, dass man unabhängig von irgendwelchen Ansprüchen oder Wünschen agiert. Kritik ist natürlich vollkommen in Ordnung. Man sollte aber keine Forderungen stellen. Manche nehmen es beinahe persönlich, wenn ihr Lieblingsmusiker ein Lied schreibt, das ihnen nicht gefällt. Bands haben keine Verpflichtung gegenüber ihren Fans.

Das ist ein anderes großes Problem mit dieser Denkweise. Viele denken, dass man seinen Fans etwas schuldig ist, weil diese einen bereits lange unterstützen. Der Meinung bin ich aber nicht. Dankbarkeit ist eine Sache, Unterwürfigkeit eine andere. Niemand ist dazu angehalten, seine Fans zufrieden zu stellen oder ihnen etwas zu beweisen. Niemand wird dazu gezwungen, ein Album zu kaufen. Wenn es einem persönlich nicht gefällt, heißt das noch lange nicht, dass es schlecht oder gar falsch ist. Kunst ist subjektiv und das ist auch gut so.

Wenn ein kleiner Künstler plötzlich mit dem Strom mitschwimmt, um mehr zu verkaufen, dann ist das eine andere Sache. Natürlich spielt das Label oft auch eine Rolle. Doch etablierte Bands wie Linkin Park haben das nicht nötig. Es ist auch nicht so, als würde neue Musik die alte kaputt machen. Man kann sich die ersten Releases trotzdem noch unabhängig von den anderen anhören und gut finden. Offenheit gegenüber neuen Sachen schadet aber trotzdem nicht.


Teilen: