The Uncluded – Hokey Fright | Mini Review
Die beste Musik ist manchmal die, die man nur durch Zufall findet. Eine meiner Neuentdeckungen 2016 war Aesop Rock.
„The Impossible Kid“ ist in den Top 5 meiner Lieblingsalben des letzten Jahres. Ende November teilte er auf seiner Facebook-Seite ein Video, in dem er zusammen mit Kimya Dawson, die ich zu diesem Zeitpunkt nicht kannte, ein Lied performte, das mich sofort in seinen Bann zog. Als ich nach kurzer Recherche feststellte, dass die beiden vor vier Jahren bereits eine komplette LP unter dem Namen „The Uncluded“ veröffentlicht haben, zögerte ich nicht lange.
„Hokey Fright“ ist ein Album, das in der Theorie eigentlich gar nicht funktionieren sollte. Aesop Rock ist ein kryptischer Texter mit speziellem und unverwechselbaren Flow. Hört man jedoch Dawsons zerbrechlich anmutende Stimme über sanften Gitarrenriffs, geht einem das Herz auf. Und trotzdem ist ihre Chemie fantastisch. Rap und Folk werden hier in einer Weise kombiniert, die beide zu einer Einheit verschmelzen lässt.
Dieses Album definiert sich sehr durch das Gefühl, das man beim Hören hat. Es ist definitiv nicht perfekt, aber das will es auch gar nicht sein. Es hat Ecken und Kanten, die es stolz präsentiert. Und gerade diese machen es für mich zu dem, was es ist. Während der Klang ein Gefühl von kindlicher Unschuld vermittelt, sprechen die Texte oft ernste Thematiken an. Diese Platte strotzt geradezu vor Charme und Persönlichkeit. Dazu tragen besonders die Lieder „Superheroes“, „WYHOUM“ und „Tits Up“ bei. Hier haben die beiden Interpreten einfach Spaß. Man könnte diese Lieder problemlos weglassen, doch dann wäre die Dynamik nicht dieselbe. Von den Momenten, wenn die beiden übereinander singen, kann man halten was man will. Ich finde es sehr interessant und innovativ.
Mir ist bewusst, dass das alles sehr subjektiv klingt. Doch die Platte hat auch aus qualitativer Sicht einiges zu bieten. Wenn man sie aber nicht fühlt, kann es schwierig werden. Sie ist kein Paradebeispiel für musikalische Komplexität, zeigt jedoch, wie wichtig es ist, dass die Chemie zwischen zwei Menschen stimmt.