Beat.LOG am MontagBlogeinträge

Don’t believe the hype!

Kendrick Lamar - DAMN., Album Cover

Ich liebe die Tatsache, dass es immer Leute gibt, die Musik nicht nur hören sondern sich auch damit auseinandersetzten. Doch die Zeit, in der wir leben, ist schnelllebig. Und aus dieser Kombination resultieren einige Störfaktoren, über die ich nicht hinwegsehen kann.

Am 24. veröffentlichte Kendrick Lamar sein viertes Studioalbum „DAMN.“., Obwohl das Release nur noch ein paar Stunden in er Zukunft lag, warteten trotzdem alle auf den Leak, der auch kam. Dabei handelte es sich aber nicht um die offizielle Version. Sobald diese draußen war, wurde das Internet natürlich Twitter-Reviews überflutet. Jeder wollte der erste sein und sagte so schnell wie möglich seine Meinung zum Album.

Mein Problem ist dieses: Leute geben sich und anderen nicht mehr genug Zeit, Musik zu verarbeiten. Es geht weniger um fundierte und ehrliche Meinungen und mehr um die größtmögliche Reichweite. Alle springen auf das Trittbrett auf und bezeichnen ein Album nach, beim oder sogar vor dem ersten Hören als „Meisterwerk“ oder „Album des Jahres“. Auch der Begriff „Klassiker“ verliert nach und nach seine Bedeutung.

Diese Art von Hype macht es immer schwieriger, Musik differenziert zu betrachten. Man versucht immer eine Sache an der anderen zu messen. Wenn ein Album nicht auf demselben Level des letzten ist, wird es direkt als Enttäuschung abgetan. Oft können die Erwartungen unmöglich getroffen werden, weil sie so hoch sind.

Ich bin der Meinung, dass man ein Album mindestens drei Mal hören muss, bevor man sich eine konkrete Meinung darüber bilden kann. Einmal um die Grundidee zu verstehen, einmal um Details zu entdecken und einmal um seinen Eindruck zu bestätigen. Deshalb glaube ich auch, dass nach weniger als 24 Stunden keine ernstzunehmende Kritik entstehen kann. Wie ein Album klingt ist von so vielen Faktoren abhängig. Dasselbe Lied kann jeden Tag anders klingen. Musik braucht Zeit und diese nehmen wir uns oft nicht mehr.


Teilen: